Schulabschlussquoten in Emden Antrag auf Berichterstattung

Hinweisbild Antrag

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bornemann,
lieber Bernd,

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt folgenden Antrag:

Antrag:
Die Verwaltung unterrichtet den Rat über den Stand der Zielerreichung beim Top-Ziel im Bereich Bildung und Erziehung „Die Schulabschlussquoten sollen nicht schlechter sein als im Landesdurchschnitt“

Begründung:
Die Grünen-Fraktion hat sich mit den Ergebnissen für die Stadt Emden aus der Studie des Berlin-Instituts „Die demografische Lage der Nation. Wie zukunftsfähig Deutschlands Regionen sind“ auseinandergesetzt. Besorgniserregend sind hier vor allem die Bewertungen für den Bereich Bildung, in dem Emden mit der Note 5,3 den mit Abstand schlechtesten Wert für ganz Niedersachsen erhält.

Dies betrifft die die hohe Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss, die Jugendarbeitslosigkeit und den niedrigen Anteil der hochqualifizierten Arbeitskräfte. Auffällig ist, dass die ebenfalls kreisfreien Städte Delmenhorst und Wilhelmshaven laut Studie eine deutlich hier bessere Schulabschlussquoten erreichen.

Emden hat in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in den Bau und die Modernisierung der Schulen geleistet, die Schulsozialarbeit wurde ausgeweitet und Projekte wie „Deine Chance“ gegen Schulabbruch auf den Weg gebracht. Dies spiegelt sich jedoch bislang, wenn man den Daten der Untersuchung folgt, nicht in einer akzeptablen Schulabschlussquote wider. Die Regionaldatenbank der statistischen Landesämter weist für Emden im Jahr 2017 eine Quote von 8,7 % Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss aus (52 Schülerinnen und Schüler bei 597 Schulabgängern). Der Landesdurchschnitt liegt hier bei 5,86 %. Die Top-Zielsetzung der Stadt im Bereich Bildung und Erziehung „Die Schulabschlussquoten sollen nicht schlechter sein als im Landesdurchschnitt“ wird damit trotz dieser Maßnahmen weiterhin deutlich verfehlt.

Jugendliche, die ohne Abschluss die Schule verlassen, haben wesentlich geringere Chancen auf einen Ausbildungsplatz, schlechte berufliche Perspektiven und werden vielfach abhängig von staatlichen Transferleistungen. Laut Berufsbildungsbericht 2019 schließen zwei von drei Schulabbrechern keine Ausbildung ab. Auch vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftebedarfs auf dem Arbeitsmarkt besteht deshalb großer Handlungsbedarf.

Es muss deshalb geprüft werden, wie wirksam die Emder Konzepte sind, wo Verbesserungsbedarf besteht und was man von Städten lernen kann, die deutlich bessere Schulabschlussquoten erzielen.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Renken

Fraktionsvorsitzender
Bündnis 90/Die Grünen im Emder Rat

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