Förderprogramm „Jung kauft Alt“ weiterführen Antrag der Grünen Ratsfraktion

Hinweisbild Antrag

Antrag:
Der Rat der Stadt Emden beschließt die Weiterführung des Förderprogramms „Jung kauft Alt – Junge Familien kaufen alte Häuser“. Die Anzahl der Förderungen pro Jahr wird von 10 auf 20 erhöht. Die notwendigen Haushaltsmittel werden bereitgestellt.

Begründung:
In der Begründung für das 2014 aufgelegte Förderprogramm heißt es zutreffend: Vor dem Hintergrund des Stadtentwicklungskonzeptes „Wohnen“ soll der Kauf von Altimmobilien gefördert werden. Das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ wirkt so den Folgen des demografischen Wandels, dem Wegzug junger Familien, dem Freiflächenverbrauch und dem Leerlaufen der Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Grund- und Weiterführende Schulen, Straßen und Plätze) entgegen.

Das Programm richtet sich dabei an junge Paare und Familien, die auf der Suche nach Wohneigentum sind. Diese Zielgruppe wird so gehalten, gleichzeitig können neue Familien gewonnen werden; zudem bietet das Programm die Möglichkeit, alte Wohnquartiere wieder „mit Leben zu füllen“.

Die Gemeinde Hiddenhausen in Ostwestfalen-Lippe (ca. 19.000 Einwohner) verabschiedete 2007 ein ähnliches Förderprogramm, bislang wurde der Erwerb von 244 Altbauten von der Gemeinde unterstützt. Die erhoffte Zielgruppe – junge Paare und Familien mit Kindern – wurde gut erreicht. Nach Angaben der Gemeinde sind knapp zwei Drittel Haushalte mit Kind(ern), 18 Prozent sind junge Paare (noch) ohne Kind. Bemerkenswert ist, dass 62 Prozent der geförderten Haushalte aus jungen Neubürgerinnen und Neubürgern bestehen. Die Gemeinde konnte so nicht nur junge Familien halten, sondern auch viele dazugewinnen. Aktuell wohnen 460 Erwachsene und 272 Kinder in den bezuschussten Haushalten.

Die Gemeinde Hiddenhausen zeigt mit ihrem Förderprogramm „Jung kauft Alt“ wie man auf den demographischen Wandel richtig reagieren kann. Der Flächenverbrauch wird reduziert, gewachsene Quartiere am Leben gehalten und die Auslastung von vorhandenen Einrichtungen verbessert. Gleichzeitig ergeben sich auch viele Vorteile für die Käufer solcher Altimmobilien: Sie ziehen in eine gewachsene Nachbarschaft in direkter Nähe zu Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichem Nahverkehr.

Die „Welt“ berichtete am 3. März 2019 unter der Überschrift „Das Wunder von Hiddenhausen“:
2007 wurde beschlossen, dass die Gemeinde auf die Ausweisung von Neubaugebieten verzichtet. Gleichzeitig rief man das Programm „Jung kauft Alt – Junge Menschen kaufen alte Häuser“ ins Leben. Pro Jahr werden Fördermittel für 30 Anträge bereitgestellt. Bei 57 Prozent der geförderten Haushalte handelt es sich um Zugezogene. „Elf Prozent stammen sogar aus einem anderen Landkreis. Besonders stolz ist die Gemeinde darauf, seit 2011 keine Neubaufläche mehr ausgewiesen zu haben. „Damit haben wir 32 Hektar Siedlungs- und Nutzungsfläche gespart“, wird der Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer zitiert

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Eine Streichung des Förderprogramms wegen der Einführung des Baukindergeldes ist in dieser Hinsicht nicht zielführend. Das Baukindergeld ist eine Gießkannenförderung. Es führt weder zu einem Zuzug in die Stadt Emden noch zielt es auf eine Reduzierung des Flächenverbrauchs. Auf dem wohnungspolitischen Forum des Deutschen Verbands für Wohnungswesen herrschte zwischen den Parteien Einigkeit darüber, dass die bestehende Bausubstanz in den Stadt- und Ortskernen gestärkt werden müsse und die Eigentumsförderung nicht zu noch mehr Flächenverbrauch an den Siedlungsrändern führen dürfe. Dazu betonte die SPD-Baupolitikerin Ulli Nissen unter Zustimmung aller Diskutanten die Bedeutung von Programmen wie „Jung kauft Alt“, die mit dem Baukindergeld verknüpft werden sollten.“

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Bündnis 90/Die Grünen im Emder Rat
Bernd Renken
Fraktionsvorsitzender

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